Mäusebussard mit Vergiftungserscheinungen
von Frank Dreves
Am vergangenen Freitag (13.1.2017) wurde ein flugunfähiger Mäusebussard mit Vergiftungserscheinungen in der Gemeinde Thumby (Halbinsel Schwansen) aufgefunden. Der Greifvogel wurde tierärztlich untersucht. Die Tierärztin bestätigte aufgrund ihrer ersten Diagnose umgehend unsere Vermutung eines Vergiftungsfalls und spritzte dem Bussard Vitamin K. In der Nacht wurde er zwangsernährt und verendete schließlich am Samstag gegen 10 Uhr. Magen, Kropf und Speiseröhre sollen nun toxikologisch untersucht werden, so dass sich ggf. feststellen lässt, an welchem Gift der Bussard letztendlich verendet ist. Wir wollen nicht übersensibel reagieren, dennoch halten wir noch verstärkter die Augen auf. Wenn das Tier durch einen Giftköder vergiftet worden sein sollte, können wir davon ausgehen, dass vermutlich nicht der Mäusebussard das Ziel gewesen ist. 2010 wurde in Ludwigsburg (Halbinsel Schwansen) ein adulter Seeadler vergiftet aufgefunden, welcher glücklicherweise überlebte und wieder ausgewildert werden konnte. Ende 2016 fand man ebenfalls in der Gemeinde Thumby einen verendeten juvenilen Seeadler, welcher nach unseren Kenntnissen lediglich auf Vogelgrippe untersucht wurde. Sollten in der nächsten Zeit weitere Greifvögel mit Vergiftungserscheinungen aufgefunden werden, bieten wir gern unsere Hilfe an. Tierarztkosten übernimmt unser Verein, es braucht also niemand Angst zu haben, dass ihm finanzielle Nachteile durch die Meldung entstehen. Die Funde der vergifteten Vögel sind Zufallsfunde. Es muss davon ausgegangen werden, dass sich weitere Individuen nach ihrer Vergiftung zurückgezogen haben und irgendwo im Unterholz verendeten. Nachts oder in den Morgenstunden folgen dann Fuchs und Co. in der Nahrungskette. Es bleibt also sehr schwierig, gezielt auf die Suche nach vergifteten Greifvögeln zu gehen. Umso erfreulicher ist es, wenn sich wie im Fall des Mäusebussards Bürger an uns wenden.