Am 3. Oktober 2020 wurde im Windpark Bokel-Ellerdorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) ein junges Seeadlerweibchen aufgefunden. Ein Flügel wurde durch das Kollidieren mit einem Rotorblatt zum Teil abgeschlagen. Der Adler lebte noch, wurde aber später in der Tierklinik Wasbek von seinen Leiden erlöst. Erst im Mai 2020 wurde ein Weißstorch Opfer dieses Windparks. Dabei waren die Naturfreunde aus der Umgebung doch so glücklich darüber, dass sich nach 60 Jahren erstmalig wieder ein Weißstorch niederließ. Die Hinweise hiesiger Naturschützer in ihren Stellungnahmen zu den Regionalplänen der Windkraft, mit Verweis u.a. auf das Nahrungshabitat der nahegelegenen „Bokelholmer Fischteiche“, welches täglich von Seeadlern angeflogen wird, wurden offensichtlich von der Landesplanung als nicht relevant eingestuft – nun sollen weitere Industrieanlagen hinzukommen. Im Windpark betreibt die Erneuerbare Energie Europa e3 GmbH Anlagen des Typs VESTAS V112. Den Wartungsvertrag erfüllt seit Februar 2020 die Deutsche Windtechnik. Der Sitz der e3 liegt in Hamburg, gleich neben dem bekannten Tierpark Hagenbeck. Die Befürchtung bleibt und wird nach dem weiteren Opfer unter den Seeadlern erneut unterstrichen, dass nach Umsetzung der Landschaftsvernichtungspläne der Landesregierung, Seeadler, Rotmilane und viele weitere Arten nur noch im Zoo zu erleben sein werden.