– Bericht: Frank Dreves – Fotos: Wildtierhilfe Lüneburger Heide und Wildtierauffangstation Rastede
Im Februar/März dieses Jahres wurde die Kritik von Naturschutzgruppen allein in den norddeutschen Bundesländern mehrfach bestätigt: Binnen eines Monats gerieten in Bremerhaven (wir berichteten), Hamburg und dem niedersächsischen Varel Seeadler in die Rotorblätter von Windkraftanlagen. Der Seeadler, welcher am 9. März im Hamburger Hafen unter einer Industrieanlage aufgefunden wurde, hätte in Freiheit nach einer Flügelamputation nicht überleben können und wurde schließlich euthanasiert. Der 2jährige Seeadler in Varel/Hohelucht lag bereits einige Tage verendet neben einem ebenfalls in die Flügel geratenen Mäusebussard und wurde am 25. März von Klaus Meyer von der Wildtierauffangstation in Rastede geborgen. Am 27. März folgte dann die Nachricht über einen Fischadler, der unter einer Windkraftanlage in Kirchgellersen im Landkreis Lüneburg lag. Er lebte noch und wurde von Diana Erdmann von der Wildtierhilfe Lüneburger Heide zu Klaus Meyer nach Rastede verbracht. Leider war der Adler durch eine Trümmerfraktur und einen Teilflügelabriss so schwer verletzt, dass er durch einen Tierarzt erlöst werden musste. Der Windkraftausbau wird rasant vorangetrieben und somit werden wir uns an die traurigen Bilder schwer verletzter oder erschlagener Adler gewöhnen müssen. Die Adlerschutzprojekte der letzten Jahrzehnte könnten also binnen weniger Jahre zunichte gemacht werden, denn über eines sind sich wohl alle einig: Die gefundenen Schlagopfer unter den Windkraftanlagen sind lediglich Zufallsfunde und die Dunkelziffer ist hoch.